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Sind neue Zugangsbeschränkungen an den Unis die Lösung?

Karin Ortner
Karin Ortner
10. Juni 2015
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Seit einigen Tagen sind sie öffentlich: Die Ergebnisse der Evaluierungen der Studieneingangsphase und der Zugangsbeschränkungen. Und wenig überraschend wurde sofort der Ruf nach weiteren Zugangsbeschränkungen laut. Die Studierenden würden in andere Studien ausweichen, daher müsse man auch diese beschränken, lautet etwa eine Erklärung, warum es hinkünftig auch in Chemie Zugangsbeschränkungen geben solle. Ob den jungen Menschen und der Gesellschaft mit möglichst vielen Beschränkungen wirklich ein Gefallen getan wird, ist so klar nicht. Die soziale Durchmischung – etwa bei den Medizinstudierenden – leidet zum Beispiel massiv unter den dortigen Aufnahmetests. Aber ist es wirklich so, dass Kinder von ÄrztInnen und AnwältInnen die besseren ÄrztInnen werden? Oder haben sie nur die entsprechende (auch finanzielle) Förderung, um sich optimal auf den Test vorzubereiten? Der Frauenanteil unter den angehenden Ärztinnen ist übrigens wieder gesunken.

Das Studium der Rechtswissenschaften soll – geht es nach dem Wirtschafts- und Wissenschaftsminister – ebenfalls beschränkt werden. Um die Qualität zu halten, die in einem Massenstudium nicht erfüllt werden könne, heißt es.

An der JKU gibt es seit vielen Jahren ein Multimedia-Studium Rechtswissenschaften. DAS Studium für Berufstätige. Erwerbstätige Studierende aus allen Ecken Österreichs (und der Nachbarländer) nehmen dieses Angebot in Anspruch. Auch wenn die hohen Extrakosten für die Studienmaterialien oftmals zu Recht kritisiert werden: Hier wurde schon vor über einem Jahrzehnt das Angebot erweitert und für die Zielgruppe (zB rund 75 Prozent Berufstätige an der JKU) adaptiert. Das ist der richtige Weg. Den man nicht durch die Einführung von Studienplatzbeschränkungen konterkarieren darf.

 

Karin Ortner
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