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Studiengebühren sind KEINE Lösung!

Karin Ortner
Karin Ortner
14. August 2013
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Die sonderbare Idee Veit Sorgers im heutigen Standard,  den Hochschulen zu helfen, indem man den Studierenden neben den Lebenserhaltungskosten auch noch Kosten für den Studienplatz aufhalst, geht völlig an der Realität vorbei.  Die vorgebrachten Argumente haben wenig mit Fakten, aber viel mit Ideologie zu tun.

Fachhochschulen: Aktuell werden von der FH Oberösterreich, FH Burgenland, dem BMLV, der FH Vorarlberg, FH Kärnten und der FH Joanneum keine Beiträge eingehoben. Etwa  37 % der FH Studierenden zahlen keinen Studienbeitrag. Wenn Herr Sorger davon spricht, dass an allen FHs Gebühren anfallen, ist das offensichtlich unrichtig.

Ebenso falsch ist seine Aussage, wonach sich Studiengebühren in zahlreichen Ländern als Steuerungsinstrument bewährt hätten: In unserem Nachbarland Deutschland, das neben Österreich bekannt ist für ein hochselektives Schul- und Bildungssystem, hat heuer selbst Bayern die Studiengebühren wieder abgeschafft.  Aus gutem Grund betitelte „der Spiegel“ die Studiengebühren als „Auslaufmodell“

Und der von ihm zitierte Bericht zur Sozialen Lage der Studierenden zeigt, dass zahlreiche Studierende schon jetzt jeden Euro drei mal umdrehen müssen, und die finanziellen Sorgen ein existenzielles Problem darstellen.

Der pensionierte Vorsitzende der Industriellenvereinigung spricht von Steuerung, und meint damit nichts anderes, als jene, die sich Studiengebühren nicht leisten können,  von einem Studium auszuschließen. Er anerkennt, dass es sich dabei um eine bedeutende Größe handeln muss, verspricht er sich von diesem Ausschluss doch besagten Steuerungseffekt. Das Argument des entwickelten Stipendiensystems, geht ins Leere: Würden nämlich die Gebühren für alle die es sich nicht leisten können über das Stipendiensystem refundiert werden,  würden die Kosten auch in diesem Fall nicht  – wie von ihm gewünscht – individuell getragen.

Österreichs Bildung wird von Kindheitsbeinen an vererbt. Dies ist zum einen untragbar für die Betroffenen, die nicht in das entsprechende finanziell wohlsituierte Elternhaus hineingeboren wurden. „Abgesehen davon, ist der volkswirtschaftliche Schaden, der durch diese Nichtnutzung des Potenzials zahlreicher intelligenter jungen Menschen für die Wirtschaft entsteht, enorm.“ wundert sich der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich Dr. Johann Kalliauer über die jugend- und standortfeindliche Haltung.

 

 

 

 

Karin Ortner
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