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Frauentag. Ein Grund zum Feiern?

Karin Ortner
Karin Ortner
9. März 2015
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Gestern war Internationaler Frauentag: Eine gute Gelegenheit, einen Streifzug durch die gesellschaftliche und ökonomische Realität zu machen und zu schauen, wo wir gerade stehen. Dem Universitätsbericht 2014 ist zu entnehmen, wie es im Hochschulbereich aussieht. Von den rund 367.000 Studierenden an Österreichs Hochschulen sind rund 196.000 Frauen. Es studieren nicht nur mehr Frauen als Männer, sondern Frauen schließen das Studium auch häufiger ab. Liegt die Studienabschlussquote bei Männern im Studienjahr 2012/2013 bei 43,7 Prozent, ist sie bei Frauen mit 50,5 Prozent deutlich höher.

Darüber hinaus hat sich aber trotzdem nicht viel verändert. Frauen in Führungspositionen sind nach wie vor die Ausnahme. Laut einer Studie der AK  hat sich der Anteil von Frauen in der Geschäftsführung der 200 Top-Unternehmen seit 2010 von 5,3 auf 5,6 Prozent erhöht. Bei dieser Geschwindigkeit wird tatsächlich ein Jahrtausendprojekt daraus. Kinderziehung, Hausarbeit oder die Pflege von Angehörigen sind nach wie vor mehrheitlich Frauensache, immer mehr (auch akademisch ausgebildete) Frauen arbeiten daher Teilzeit. Nicht immer freiwillig, aber jedenfalls mit Auswirkungen auf ihre soziale Absicherung im Fall von Arbeitslosigkeit bzw. in der Pension.

Quelle: Frauenmonitor, Arbeiterkammer Oberösterreich
Quelle: Frauenmonitor, Arbeiterkammer Oberösterreich

Details über die Lage der Frauen kann frau (und man auch) im Frauenmonitor der Arbeiterkammer Oberösterreich  nachlesen. Etwa über die Einkommensunterschiede. In Oberösterreich zum Beispiel verdienen Frauen um 38,8 Prozent weniger als die männlichen Kollegen (inkl. Teilzeit, exkl. Geringfügigkeit und Lehrlinge), in Wien ist der Unterschied mit 21,2 Prozent deutlich geringer, beträgt aber immer noch mehr als ein Fünftel. Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit war also auch am 104. Frauentag das Gebot der Stunde!

Mit Simone de Beauvoir gesprochen „Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen: Sie bekommen nichts!“

 

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Karin Ortner
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