Förderungen für Studierende und Lernen in Zeiten von Corona

Olivia Kaiser
Olivia Kaiser
29. April 2020

Aktuell ist es für zahlreiche Studierende schwierig, ihr Studium ungehindert fortzuführen. Nicht überall gibt es adäquate „distance learning“-Angebote oder den Studierenden fehlt das entsprechende technische Equipment. Zahlreiche Studierende haben gerade besonders herausfordernde Zeiten, weil sie oder ihre Familien von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit bzw. Krankheit betroffen sind, sie sich in systemrelevanten Berufen engagieren und/oder sie die Kinderbetreuung oft neben Job und Studium bewerkstelligen müssen. Die Arbeiterkammer hat sich dafür eingesetzt, dass hier nicht noch zusätzliche finanzielle Schwierigkeiten wie etwa wegfallende Förderungen erschwerend dazukommen, und konnte hier zahlreiche Erleichterungen für Studierende bewirken.

 

 

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  • Studienbeihilfe, Studienabschluss-Stipendium, Mobilitätstipendium und co

Vergangene Woche wurde in diesem Bereich das vielzitierte „neutrale Semester“ beschlossen. Dadurch soll verhindert werden, dass Studierende, die nun Fristen für Leistungsnachweise und Bezugsdauer nicht einhalten können bzw. Auslandsaufenthalte abbrechen mussten, Nachteile erfahren. Grundsätzlich gilt für die staatliche Studienförderung: Bei Studien(zeit)verzögerungen im Zusammenhang mit COVID-19 zählt das aktuelle Sommersemester nicht, entsprechende Fristen werden verlängert, auch die Altersgrenzen werden um 6 Monate ausgeweitet.

Die Studienbeihilfenstelle hat in diesem Zusammenhang auch nützliche FAQs auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Keine Ausweitung gibt es derzeit bei der Zuverdienstgrenze von 10.000 Euro pro Jahr. Die Arbeiterkammer fordert in diesem Zusammenhang eine Anhebung auf zumindest 12.000 Euro im Jahr, damit hier nicht etwa Studierende benachteiligt werden, die sich nun zunehmend in systemrelevanten Bereichen betätigen.

 

 

  • Familienbeihilfe

Seit gestern gelten entsprechende Regelungen nun auch für die Familienbeihilfe. Sowohl die Altersgrenzen als auch die Fristen für die Bezugsdauer werden verlängert. Damit soll gesichert werden, dass Studierende nicht Gefahr laufen aufgrund von COVID-19 die Familienbeihilfe zu verlieren, weil das Studium nicht rechtzeitig abgeschlossen werden kann.

 

 

  • Härtefonds der ÖH

Ausständig sind momentan noch entsprechende Regelungen bei den Studienbeiträgen. Hier wurde angekündigt, dass im Juni evaluiert wird, inwiefern es zu relevanten Studienbehinderungen gekommen ist, welche einen Erlass oder eine Rückerstattung von Studienbeiträgen rechtfertigen könnten. Die Arbeiterkammer setzt sich dafür ein, dass es auch hier studierendenfreundliche Lösungen gibt.

Überdies hat die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) für besondere Problemfälle einen Härtefonds eingerichtet.

 

 

Studie „Lernen in Zeiten von Corona“ – mach mit!

Generell sind Studierende aktuell (z.B. durch die Schließung von Hochschulen, Problemen beim distance learning, Vereinbarkeitsschwierigkeiten etc.) vielfach stark belastet. Eine Studie der Universität Wien befasst sich in diesem Zusammenhang mit dem Thema „Lernen in Zeiten von Corona“, um zu eruieren, was bereits funktioniert und wo der Schuh noch drückt.

Hier geht’s zur Befragung: https://www.studierendenberatung.at/coronakrise/umfrage-studieren-mit-corona/

Olivia Kaiser
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